Mit dem „DigitalPakt Schule“ haben Bund und Länder die Modernisierung und Digitalisierung der Schulausstattung vereinbart. Um diese Herausforderung zu meistern, sind ein zentrales Management der schulischen IT sowie die einfache Integrierbarkeit digitaler Lernangebote vorteilhaft. Schulträger erfüllen damit Ihren Auftrag, Lehrern und Schülern die notwendigen Dienste digital zugänglich zu machen.
Viele Schulen nutzen gleiche oder zumindest vergleichbare Lernsysteme, die sich über eine gemeinsame Plattform bereitstellen lassen. Der entscheidende Mehrwert: Durch die zentrale IT-Verwaltung können die Träger Kosten bei der Infrastruktur einzelner Schulen sparen. Zugleich werden die Lehrer- und Schülerbenutzerkonten über ein zentrales Identitäts- und Berechtigungsmanagement administriert. Das vermeidet doppelten Pfegeaufwand der Nutzerdaten und ermöglicht flexiblen Zugriff auf digitale Schulangebote – im Klassenraum wie auch von Zuhause.
Maßgeblich für eine zentrale Schul-IT sind die integrierten Funktionen zur Betreuung aller Schulstandorte, ein effizientes Benutzermanagement sowie die Kompatibilität zu verschiedenen Client-Betriebssystemen. Dies wird durch ein Web-Portal ermöglicht, das Zugang zu den Lern-Management-Systemen wie auch zu den administrativen Funktionen (für Lehrer) bietet.
Lehrkräfte können eigenständig Zugangsrechte zu Lernangeboten vergeben, auch ohne EDV-Vorkenntnisse. Die Verwaltung von Unterrichtsmaterialien und Arbeitsgruppen über ein Web Portal, der administrative Zugriff auf Schülerarbeitsplätze (Monitorüberwachung) oder die Freigabe von Druckern vereinfachen die digitale Interaktion zwischen Lehrern und Schülern. Eine sichere WLAN-Infrastruktur ermöglicht zudem eine problemlose Einbindung mobiler (auch privater) Endgeräte wie Tablet-PCs. Damit reduzieren sich auch organisatorischer Overhead und unnötiger Zeitverlust im Unterricht, z. B. durch das Erstellen von Papierkopien.
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Die Digitalisierung der Bildung steht und fällt mit einem Breitband-Internetanschluss. Sollen zentrale Dienste auf Landes- oder regionaler Ebene angezapft werden, ist ein Anschluss mit 100 MBit/s oder mehr sinnvoll. Wenn kein DSL-Breitband verfügbar ist, sollte nach Möglichkeit ein Glasfaseranschluss beauftragt werden.
Die Bereitstellung digitaler Angebote erfordert ebenfalls einen hinreichenden Datendurchsatz innerhalb der Schulinfrastruktur. Nur eine durchgängige Gigabit LAN-Verkabelung (oder mehr) der Schul- und Klassenräume reduziert Engpässe und versorgt alle Endgeräte mit der benötigten Bandbreite.
Da schwache WLAN-Verbindungen schnell die Datenübertragung einschränken, ist eine professionelle Ausleuchtung der relevanten Schulbereiche wichtig. Die WLAN-Acccess-Points profitieren wiederum von der durchgängigen LAN-Verkabelung, ohne die bereits in Schritt 2 Engpässe auftreten würden. Nur so können die zentralen Dienste des Identity- & Access-Managements (IAM) sowie verschiedenste (mobile) Präsentationsgeräte produktiv genutzt werden.
Sind die Zugänge durch die Schulausstattung und -infrastruktur gegeben, kann auch die Anbindung (zentraler) Lern-Management-Systeme erfolgen. Der Zugriff auf das Bildungsangebot erfolgt im Idealfall weitestgehnd über zentrale Rechenzentren auf Schulträger- bzw. höherer Ebene. Der Vorteil: Eine Instanz kann so von mehreren Schulen genutzt werden, ohne mehrfache administrative Aufwände zu verursachen. Zudem ermöglicht die Ausgangslage auch die Integration von Schüler-eigenen Smartphones und Tablets (BYOD) zum medialen Lernprozess.
In Deutschland gibt es bislang einen großen (Nachhol-)Bedarf bei der Modernisierung schulischer Ausstattungen. Dies gilt oftmals sowohl für die Beschaffenheit der Gebäude und Räumlichkeiten, wie auch für die IT-Ausrüstung für Lehrer und Schüler. Eine flächendeckende Versorgung nach Stand der Technik ist allein schon deswegen schwierig, weil die Entscheidungshoheit bei den Bundesländern liegt. Im Zuge der heiß ersehnten Digitalisierung von öffentlichen Bildungseinrichtungen, wurde zwischen Bund und Ländern im Mai 2019 der „DigitalPakt Schule“ final vereinbart.
Dabei werden den Bundesländern Fördergelder von insgesamt über fünf Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Obgleich die Länder weitere Zuschüsse im Rahmen des DigitalPaktes bereitstellen müssen, bietet sich vielen städtischen Schulen damit die Möglichkeit zur digitalen Aufholjagd. Aus Sicht der Schulträger sollte aber nicht bloß 1:1 die Ausstattung erneuert und ausgetauscht werden. Vielmehr bieten sich ganzheitliche IT-Konzepte an, die Infrastrukturdienste und Lernangebote zentralisiert bereitstellen. Das verschlankt technische Strukturen in einzelnen Schulen und minimiert den Administrationsaufwand für die Systeme.
Es gibt viele Wege der schulischen Digitalisierung: Einige zielen vor allem auf eine Modernisierung der Hardware und Medientechnik ab, andere wiederum verstärkt auf aktuelle Softwaresysteme. Beides birgt allerdings die Gefahr von Silos und Insellösungen. Nicht selten greifen verschiedene Schulen auf selbige Lern-Management-Systeme und Plattformdienste zurück, bei denen sich vor allem bei Einrichtungen desselben Trägers hohe Synergieeffekte ergeben.
Einfach ausgedrückt: Anstatt in jeder Schule eine aufwendige Serverinfrastruktur einzurichten, können viele Dienste auch über eine gemeinschaftliche Plattform (z. B. mit einer Infrastruktur im Rechenzentrum) realisiert und genutzt werden.